Persönlichkeit: ausgeglichen, stark, autonom, verantwortungsbewusst
Vorgeschichte: Wiederholte Durchblutungsstörung des Gehirns; Altersdiabetes, vermutlich Ursache eines unerwarteten Rückgangs der Sehkraft
Motivation: Sorge vor Schlaganfall; keine Bereitschaft, in ein Pflegeheim zu kommen; Gefühl, das Leben lange genug genossen zu haben, so dass es jetzt auch zum Ende kommen dürfe
Entscheidungsfindung: in gutem Einvernehmen mit Arzt und Angehörigen
Schwierigkeiten: nur einmal – einige Tage vor dem Tod – Atembeschwerden und Angst
Pflegerische Unterstützung: sehr gut; es wurde alles von den Angehörigen geleistet
Ärztliche Unterstützung: tägliche Besuche; Verordnung eines Beruhigungsmittels
Dauer: 21 Tage
Tod: Sie starb rasch und ruhig.
Bewertung seitens der Sterbenden: Sie war durch den Hausarzt sehr gut auf diesen Weg vorbereitet worden und hatte sehr wenig zu leiden. Sie war dankbar, dass sie so sterben konnte, äusserte aber einmal: «Ich muss schon sagen, sterben ist ein mühsames Geschäft. Man muss es selber tun…» (wobei sie sich auch darauf bezog, dass ihr Gatte und ihre Eltern, da nicht mehr am Leben, sie dabei nicht unterstützen konnten).
Sicht der Angehörigen im Rückblick: Es war gut und richtig und insgesamt eine schöne Zeit.
Anmerkung: Person hatte zunächst nur das Essen nach und nach eingestellt und erst in den letzten 10 Tagen nicht mehr getrunken; dies war für sie angenehm gewesen, obwohl es den Vorgang verlängerte.
Quelle: Chabot&Walther, 2012